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Eine Person gestaltet ein Bild in der Ergotherapie

Ergotherapie

Ergotherapie zielt darauf ab, die Handlungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen zu fördern, indem sie in praktischen und funktionalen Aktivitäten unterstützt werden. Im Kontext der Kinder- und Jugendpsychiatrie arbeiten Ergotherapeut:innen mit den jungen Patient:innen daran, ihre kognitiven, motorischen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten zu stärken, um sie dabei zu unterstützen, ihre Lebenswelt aktiv und eigenverantwortlich zu gestalten.

Die Ergotherapie

Die Ergotherapie orientiert sich am humanistischen Menschenbild. Dieses besagt, dass der Mensch einen konstruktiven Kern hat, er strebt nach Selbstbestimmung, Sinnfindung und Zielsetzungen für sein Leben. Der Mensch wird als einheitlich (Körper, Geist, Seele) verstanden. Gleichzeitig bezieht die Ergotherapie auch die Umwelt und das soziale Umfeld mit ein. 

Die Form der Ergotherapie ist betätigungsorientiert. Es kommen handwerkliche, spielerische und alltägliche Medien und Materialien zum Einsatz. Ein Medium ist die Form, durch die die therapeutische Intervention wirken soll. Ein Beispiel: Das Kind malt ein Bild über sich und seine Familie mit Wachsmalern. Das Malen ist hierbei das Medium, durch das ein therapeutischer Prozess im Kind angestoßen wird. Die Wachsmaler sind das Werkzeug.

Eine Person macht es sich in einer Hängematte gemütlich.

Selbstwirksamkeit fördern

Ergotherapie ist eine wertvolle Methode, um die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Sie unterstützt sie dabei, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und in den Alltag zu integrieren, während sie gleichzeitig ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen stärken. Ziel ist die (Wieder-)Gewinnung, Förderung und Erhaltung von Handlungsfähigkeiten in den drei Lebensbereichen: im Alltag/in der Selbstversorgung, im Beruf/Schule und in der Freizeitgestaltung. Die alltäglichen Aktivitäten und das alltägliche Erleben ist Teil des Fokus der ergotherapeutischen Behandlung. Die konkreten Ziele ergeben sich aus dem Austausch mit den Kindern und Jugendlichen. 

Der Ablauf einer Therapieeinheit gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste Abschnitt stellt die Einleitung dar. In der Einleitung werden Stimmungen wahrgenommen, Ziele und Pläne besprochen und Aktuelles geklärt. Die Aktionsphase ist der zweite Abschnitt. In diesem Teil werden die praktischen Prozesse durchgeführt. Die Medien, Materialien und Werkzeuge kommen zum Einsatz. Im letzen Teil der Einheit werden die Prozesse der Aktionsphase reflektiert und besprochen. Ein Vorausblick auf die nächste Einheit und folgende Therapieschritte kann gemeinsam durchgeführt werden